
Hunderte Besucher lockte die 3. Oldtimer-Rallye an. Erstmals diente das Schloss Doberlug als Kulisse. Foto: Lehmann
Eigentlich wollten Wolfgang und Petra Loth aus Bad Lausick mit einem Willys-Whippet, gebaut 1924 in Kanada, in Doberlug-Kirchhain starten. Aber das durchwachsene Wetter ließ sie lieber ins überdachte Auto gleichen Typs, aber Baujahr 1929, steigen. Mit der Startnummer 116 und Enkel Lennart (7) auf dem Rücksitz gehörten die Sachsen zu den 120 Teilnehmern, die die 85 Kilometer lange Strecke durch den Elbe-Elster-Kreis mit sechs Prüfungen und zwei Durchfahrtskontrollen absolviert haben. Einen längeren Mittagsstopp gab es an der Brikettfabrik "Louise" in Domsdorf.
Teilnahmeberechtigt bei der vom TLV 2011 Doberlug-Kirchhain e.V. und dem Fahrzeug-Legenden e.V. gemeinsam veranstalteten Oldtimer-Rallye sind Besitzer und Fahrer von Zwei-, Drei-, und Vierradfahrzeugen, die älter als 30 Jahre sind. Die Sammler und Liebhaber kamen aus allen Himmelsrichtungen – aus Teltow, Forst, Spremberg, Calau, Berlin, Dresden, Leipzig, Cottbus, aber auch aus Finsterwalde, Doberlug-Kirchhain und dem übrigen Elbe-Elster-Kreis. Was sich da an chromblitzenden Exemplaren mit zum Teil stilechter Besatzung auf der Schlosswiese aufreihte, fand allseits Bewunderung. Klaus Nageler aus Senftenberg lobte den Zustand der meisten Fahrzeuge. Fachmännisch kommentiert schickte Jens Lahne, Vereinsvorsitzender vom neuen Verein Fahrzeug-Legenden, die Teilnehmer im Minutentakt auf die Strecke.
Rainer Schmatloch aus Calau schwang sich auf sein Motorrad D-Rad R06 (1928). "Das habe ich 1963 auf dem Schrott in Dresden gefunden, für 50 DDR-Mark gekauft und während meines Studiums an der TU aufgebaut", erzählte er stolz. Die tolle Kulisse lobten Michael und Brita Motzek sowie Stefan und Heike Reinschke aus Cottbus. "Das ist hier super organisiert. Hoffentlich kann die Rallye am Schloss bleiben", wünschte sich Michael Motzek.
Marcel Ruben aus Göllnitz ist mit seinem Ford, Baujahr 1929, Neuling bei der Rallye. Das Auto hat er erst seit einem Jahr. Heini und Edelgard Lieske aus Malitschkendorf sind mit ihrem Bugatti schon "alte Hasen". Einen Ford von 1928 und eine Simson AWO von 1957 zeigte Christian Czaja aus Doberlug-Kirchhain. Der 31-jährige Elektriker investiert viel Zeit und Geld in seine Fahrzeuge – "dafür arbeite ich", sagt er. Czaja gehörte "nur" zu den Ausstellern. "Die Rallye ist mir zu anstrengend", sagt er.
Heike Lehmann